Nach Einstufung als offizielle Bedrohung: USA entfernt Huawei und ZTE aus seinen Infrastrukturen

11. November 2021 • News

Don’t mess with the USA! So oder wenigstens so ähnlich könnte der aktuelle Slogan der US-Kommunikationsbehörde FCC lauten. Denn Zuständige der Behörde haben neben dem Telekommunikationsgiganten Huawei nun auch den chinesischen Konkurrenten ZTE als Bedrohung nationaler Sicherheit eingestuft. Wieso, Weshalb, Warum erkläre ich in diesem Artikel.

Es sind unschöne Spionagevorwürfe, die nun wohl das Schicksal von Huawei und ZTE besiegelt haben. Das Equipment beider Unternehmen könnte zu Spionage-Zwecken missbraucht werden. So die Sorge der Behörden. Und obwohl beide Unternehmen die Vorwürfe der US-Kommunikationsbehörde FCC massiv bestreiten und beschwören, nur ordnungsgemäßes und sicheres Equipment herzustellen und im Anschluss zu vertreiben, wurden sie jetzt konsequent vom US-Handel ausgeschlossen und damit auch vollständig aus der US-Telekommunikationsinfrastruktur entfernt. Mit den USA legt man sich eben nicht an!

Einstufung als Risiko nationaler Sicherheit – Die Konsequenzen

Wird ein Unternehmen von den US-Behörden als Risiko nationaler Sicherheit eingestuft, so werden die Investitionen von Netzbetreibern, die in diesem Falle Equipment von Huawei oder ZTE beinhalten, nicht mehr staatlich subventioniert. Ein schwieriges Unterfangen, für das auf Grund des großen Ausmaßes jetzt wohl aber auch schon eine Lösung parat steht:

Smartphone Rückseite

Telekommunikationsunternehmen, die bislang noch Komponenten von Huawei oder ZTE nutzen, können noch bis Mitte Januar finanzielle Zuschüsse beantragen, um die Hardware aus ihren Netzen zu entfernen und durch Komponenten anderer Hersteller zu ersetzen.

Das wird ein arbeitsreiches nächstes Jahr für die betroffenen Unternehmen, weil die Regierung erwartet, dass die besagten Komponenten innerhalb eines Jahres nach Auszahlung der Gelder rückstandslos entfernt werden. Experten vermuten, dass dies jeden Telekommunikationsanbieter rund 40 Millionen Dollar kosten wird. 

Und dann? Wohin mit den verbotenen Komponenten?

Laut Gesetz sind die Telekommunikationsunternehmen dazu verpflichtet, die Geräte von Huawei und ZTE nach dem Ausbau  zu entsorgen. Doch wohin damit? Einfach in die Mülltonne schmeißen wird dabei wohl nicht möglich sein. Schon jetzt haben sich jedoch Anbieter hervorgetan, die über industriestarke Schredder verfügen und eine Zerkleinerung der Komponenten anbieten. Das nach Möglichkeit aber erst, wenn neue Hardware anderer Anbieter zur Verfügung steht. Andernfalls entsteht in den USA flächendeckend eine Servicelücke, die das Land natürlich umgehen möchte und von der nicht nur Unternehmen, sondern auch landesweit Freelancer bei ihrer täglichen Arbeit schwer betroffen sein könnten.

ZTE arbeitet an seiner Glaubwürdigkeit

Ich weiß nicht ob es Zufall ist oder ob sich ZTE vielleicht auf diese Weise verteidigen will und letzten Endes versucht, sein bislang eigentlich recht gutes Image zu bewahren: Die Corporation hat aktuell ihr Cybersecurity-Whitepaper 2021 veröffentlicht. Darin versichern die Verantwortlichen des Unternehmens, ihre Kunde nur mit vertrauenswürdigen Dienstleistungen und Produkten zu versorgen. So sollen in allen Prozessen, die das Unternehmen betreffen, gängige Industriestandards und sich bereits in der Vergangenheit bewiesene Best Practices eingesetzt werden. 

ZTE betont in seinem Whitepaper außerdem, wie wichtig Telekommunikationsgeräte und -systeme für eine funktionierende Infrastruktur eines Landes seien. 

Es gibt innerhalb des Whitepapers auch einen Ausblick auf die Zukunft:
ZTE arbeitet bereits am Aufbau von 5G-Netzen, die den Weg unter anderem für intelligente Städte und autonome Fahrzeuge ebnen sollen.

Der Austausch der Huawei- und ZTE Komponenten wird Telekommunikationsunternehmen in den ganzen USA im kommenden Jahr vor massive Herausforderungen stellen. Nur gut, dass sie wenigstens finanziell aufgefangen werden und den Austausch nicht alleine stemmen müssen. Denn sind wir einmal ehrlich: Am Ende würde der Verbraucher darunter leiden, wenn aus Gründen des fehlenden Geldmangels keine anständige Netznutzung mehr möglich wäre. 


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