So schützen Sie Ihre Werte

Die Top 5 Methoden zur Prävention von Datenverlust

Ihre Sicherheit liegt in Ihren Händen. Als Privatperson, die keine hochsensiblen Daten auf dem PC oder Handy gespeichert hat, sind Sie oft schon mit den vorinstallierten Standard-Datenschutzfunktionen ausreichend geschützt. Als Unternehmen, das mit sensiblen Daten arbeitet, ist es jedoch unerlässlich, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Hier sind jeweils fünf effektivsten Methoden zur Verhinderung von Datenverlust, spezifisch zugeschnitten, einmal auf Unternehmen und einmal auf Privatpersonen.

Top 5 Methoden für Private Nutzer

Mit einfachen, regelmäßig wiederkehrenden Aktualisierungen können Sie als Privatperson Ihren Schutz aufrechterhalten. 

1: Regelmäßige Backups

Im Privatbereich steht oft gar nicht so sehr der Diebstahl von Daten im Vordergrund. Vielmehr geht es um die langfristige Sicherung persönlicher Inhalte wie Fotos, Dokumente, Kontakte und E-Mails. Kurz - es geht darum, die Daten, die sich auf dem Gerät befinden, langfristig zu behalten.

Langfristige Sicherheit von Daten können Sie auf einfache Weise mit einem Backup herstellen. Damit - und mit der sicheren Aufbewahrung an einem geschützten Speicherort - sind Ihre Fotos und Dokumente auch noch in 10 oder 20 Jahren abrufbar. Die Voraussetzung dafür ist eine Backup-Strategie, die zu Ihnen passt.

Einfache Cloud-Backup-Strategie für Privatpersonen

Die einfachste Backup-Strategie für Privatpersonen, die Sie sofort starten können, ohne vorher loslaufen und eine externe Festplatte kaufen zu müssen, ist die Nutzung von Cloud-Speicherdiensten.

Dateisynchronisierung vs. Dediziertes Cloud-Backup

Es ist wichtig, zwischen der simplen Dateisynchronisierung und einer vollständigen Datensicherung zu unterscheiden. Ersteres synchronisiert lediglich ausgewählte Dateien und Ordner zwischen einem Computer und der Cloud. Alle Änderungen an einer Datei werden automatisch in die Cloud hochgeladen und können dann von anderen Geräten aus abgerufen werden. Diese Art der Sicherung reicht für die private Film- oder Fotosammlung allemal aus.

Bei einer Dateisynchronisierung handelt es sich jedoch nicht um eine vollständige Datensicherung. Bei einem richtigen Backup geht es darum, nicht nur Ihre Fotos oder Dokumente zu sichern, sondern alle Ihre Systeme. Man spricht in diesem Fall von dedizierten Cloud-Backup-Lösungen: Sie speichern eine Kopie Ihres gesamten Systems in der Cloud. Das heißt, es werden nicht nur bestimmte Dateien oder Ordner, sondern auch Systemeinstellungen und Anwendungen - kurz der gesamte Inhalt Ihres Computers - gespeichert. Nur die dedizierte Cloud-Lösung schützt vollumfänglich vor Datenverlust - und kann sogar E-Mails archivieren. 

Anbieter von Datensynchronisierung sind Google Drive, OneDrive von Microsoft oder Dropbox. Einen dedizierten Cloud-Backup-Dienst hingegen bieten zum Beispiel Carbonite, Backblaze und Acronis True Image. Alle drei Diensteanbieter betreiben Rechenzentren in Europa, um die Einhaltung von EU-Datenschutzbestimmungen zu gewährleisten.

Für ein verlässliches Backup ist es nie ratsam, sich auf kostenlose Cloud-Dienste zu verlassen.Dies schon allein aufgrund ihres oft begrenzten Speicherplatzes und ihrer Beschränkung der Upload- und Download-Geschwindigkeiten. Denn das kann zu Problemen bei der automatischen Datensicherung führen. Viele kostenlose Dienste bieten auch nicht dieselbe Sicherheitsstufe wie kostenpflichtige Angebote. Bei Google Cloud zum Beispiel haben Sie die Möglichkeit, ein Rechenzentrum in Europa zu wählen. Damit stellt Google die Einhaltung europäischer Datenschutzrichtlinien sicher. Nutzern der kostenlosen Version steht diese Option nicht zur Verfügung.Zudem bieten kostenlose Clouds keine Garantie für ständige Verfügbarkeit und behalten sich das Recht vor, den Betrieb einzustellen oder Änderungen an den Nutzungsbedingungen vorzunehmen. Kostenpflichtige Cloud-Plattformen hingegen verpflichten sich zu einer hohen Verfügbarkeit, was Ihnen einen zuverlässigen Zugriff auf Ihre Daten garantiert.

Mehr Info zum Thema Backup:

Backup für Windows erstellen

Backup am Mac erstellen

Backup auf dem iPhone erstellen

Daten sichern - aber richtig

Die besten Cloud-Anbieter aus Europa

2: Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Je länger, desto besser. Starke Passwörter sind eine effektive Methode zum Schutz Ihrer Daten. Das gilt sowohl für Ihre Accounts bei Online-Diensten als auch für Ihren Büro- oder Heimcomputer.

Ein starkes Passwort sollte mindestens 25 Zeichen lang sein. Dann können Sie auch auf den Einsatz vieler unterschiedlicher Zeichen verzichten und stattdessen nur mit Groß- und Kleinschreibung arbeiten. 

Ein wirksames Passwort kann zum Beispiel aus mehreren leicht zu merkenden Sätzen konstruiert werden. So wird beispielsweise aus “Mein Name ist Rosa Redelsteiner. Meine Katze heißt Gigi und wurde 1997 geboren. Das ist mein Account bei Google.” das Passwort: “MNiRR.MKhGuw1997g.DimA@G.”

Starke Passwörter sollten immer nur für einen einzigen Zugang genutzt werden.

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung

Eine fortschrittliche Methode zum Schutz von Accounts und Daten ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Sie bietet ein deutlich höheres Sicherheitsniveau als die bloße Eingabe von Benutzername und Passwort. Bei diesem Verfahren ist neben der Passworteingabe eine zusätzliche Identifizierung erforderlich, die entweder über eine E-Mail-Adresse, eine Telefonnummer oder biometrische Daten (z.B.: Fingerabdruck) durchgeführt wird. Erst wenn beide Faktoren - das Passwort und die Identifikation - übereinstimmen, ist der Zugriff auf das Konto möglich.

Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) zum Schutz von Dateien und Dokumenten lässt sich auch auf Ihrem privaten Heim-PC etablieren. Die meisten modernen Betriebssysteme bieten bereits die Möglichkeit zur Einrichtung von Benutzerkonten mit 2FA. Bei Windows nennt sich die 2FA-Funktion "Windows Hello for Business", bei macOS ist die 2FA-Funktion einfach als "Zwei-Faktor-Authentifizierung" bekannt.

2FA für den Windows-PC einrichten: Hello for Business

Windows Hello for Business ist besonders in Unternehmensumgebungen weit verbreitet. Es ermöglicht die Verwendung von biometrischen Daten oder Sicherheitsgeräten (z.B.: Smart Cards) als zusätzlichen Authentifizierungsfaktor neben dem herkömmlichen Passwort.

2FA für den Mac einrichten

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung auf dem Mac kann in den Sicherheitseinstellungen Ihres Apple-Kontos aktiviert werden. 

Je mehr Sicherheitsebenen, desto besser.

Tipp der Redaktion: Viele Userinnen und User arbeiten mit Schlüsselbund-Systemen oder Passwort-Managern, um ihre Passwörter zu verwalten. Dadurch geben Sie jedoch letztlich die Hoheit über Ihre Passwörter an einen Computer ab. Wir empfehlen stattdessen, Ihre Passwörter händisch zu notieren. Früher hatte man ein Telefonbuch - heute ist ein Passwortbuch eine sinnvolle Strategie zur sicheren Verwaltung von Passwörtern. Legen Sie sich einfach eine Mappe oder ein alphabetisch geordnetes Notizbuch zu, um Ihre wichtigsten Passwörter festzuhalten. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie keine wichtigen Passwörter vergessen.

Sichere Passwörter für ein geschütztes Netzwerk

Besonders wichtig ist ein starkes Passwort für die WLAN-Verschlüsselung. Also überall dort, wo Sie drahtlose Geräte (Smartphone, Laptop) über einen WLAN-Router mit einem Netzwerk verbinden. Schließlich ist dies der Ort, an dem “unerwünschte Besucher durch die nicht ordentlich verschlossene Tür ins Haus eindringen können”, und dort neben dem Computer und dem Smartphone auch an allen anderen Geräten, die mit dem Netzwerk verbunden sind, potenziell Schaden anrichten können. 

Um sicherzustellen, dass Unbefugten der Zugriff auf Ihr WLAN-Netzwerk und Ihre Daten verwehrt bleibt, ist es empfehlenswert, dass Ihr Passwort aus mindestens 20 Zeichen besteht. 

Mehr Info: 

Identitätsdiebstahl vorbeugen

3: Firewall, Antivirus- oder Anti-Malware-Software

Mit einer Firewall besitzen Sie Ihre eigene Sicherheitsschleuse für zu Hause. Sie bildet eine Barriere zwischen Ihrem privaten Netzwerk und dem Internet, analysiert die Datenpakete, die zwischen Ihrem Computer und dem Internet ausgetauscht werden und lässt nur jene passieren, die sicher sind. Die Entscheidung, Datenpakete durchzulassen oder zu blockieren, trifft die Firewall auf Basis vordefinierter Regeln, die sich auf verschiedene Aspekte des Netzwerkverkehrs, etwa IP-Adressen und Protokolle, beziehen.

Durch die Kontrolle des Datenverkehrs trägt die Firewall zum Schutz Ihrer persönlichen Daten bei. Sensible Informationen bleiben dort, wo sie bleiben sollen: Auf Ihrem Gerät - und nicht auf den Servern von Cyberkriminellen.

Moderne Firewalls können heute auch schon verdächtigen Datenverkehr erkennen, der auf Malware oder Viren hinweist.

Eine kostenlose Firewall für Windows

Windows-Betriebssysteme haben eine integrierte Firewall, die Windows Defender Firewall. Diese ist standardmäßig aktiviert und bietet grundlegenden Schutz gegen unerwünschte Netzwerkverbindungen und potenzielle Bedrohungen aus dem Internet. Sie wird automatisch mit dem Betriebssystem aktualisiert und gewartet.

Eine kostenlose Firewall für den Mac

macOS verfügt ebenfalls über eine integrierte Firewall. Sie ist Teil des Betriebssystems und kann über die Systemeinstellungen konfiguriert werden. Es lohnt sich, zu überprüfen, ob die Firewall am Mac aktiviert ist. Dies können Sie unter “Systemeinstellungen / Sicherheit & Datenschutz / Tab Firewall” tun.

Tipp der Redaktion: Für den durchschnittlichen Privatanwender bieten die integrierten Firewalls von macOS und Windows ausreichenden Schutz. Dazu müssen diese jedoch richtig konfiguriert sein und durch regelmäßige Softwareupdates auf dem neuesten Stand gehalten werden. Bei höheren Sicherheitsanforderungen ist die Verwendung zusätzlicher Sicherheitssoftware sinnvoll.  

Antivirus- und Anti-Malware

Viren, Würmer, Trojaner oder Malware können Systemdateien beschädigen, Programme deinstallieren, ein infiziertes System via Fernzugriff steuern oder dafür sorgen, dass der Computer nicht mehr hochfährt. Sie können auch zu Systemabstürzen und Instabilität führen oder sogar Hardware-Komponenten zur Überhitzung bringen. 

Sobald Sie mit Ihrem Gerät online unterwegs sind, ist es daher sinnvoll, für einen grundlegenden Antivirus- oder Anti-Malware-Schutz zu sorgen. Das gilt ganz unabhängig davon, welche Daten Sie auf Ihrer Festplatte gespeichert haben, denn eine Antivirus- oder Anti-Malware-Software schützt nicht nur vor Datenverlust, sondern ganz generell Ihr Gerät vor Schäden. 

Kostenlose Antivirus- und Anti-Malware-Software für Windows und macOs 

Sowohl bei Windows- als auch bei macOS-Betriebssystemen ist Antivirus- und Anti-Malware-Software standardmäßig integriert. Der Windows Defender ist ab Windows 10 aktiviert, bei macOS heißt die integrierte Sicherheitslösung XProtect.

Beide Antivirus- und Anti-Malware-Softwares sind stabile Sicherheitslösungen, die einen grundlegenden Schutz für Privatpersonen bieten. Beide integrierten Software-Lösungen erkennen und entfernen viele gängige Bedrohungen und werden regelmäßig aktualisiert, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. 

Wenn Sie vorsichtig im Umgang mit Downloads und dem Öffnen von E-Mail-Anhängen sind, können die bei Windows und macOS integrierten Antivirus-Softwares als alleinige Lösung für private Nutzer ausreichen. 

Tipp der Redaktion: Sollten Sie XProtect oder Windows Defender als einzige Antivirus- und Anti-Malware-Lösung verwenden, denken Sie daran, die 

automatischen Update-Funktion zu aktivieren. Achten Sie darauf, regelmäßig manuelle Scans Ihres Systems durchzuführen und das Betriebssystem gemeinsam mit allen installierten Anwendungen und Programmen regelmäßig zu aktualisieren. Gemeinsam mit regelmäßigen Backups und sicheren Passwörtern sind Sie damit als Privatperson schon gut gegen Datenverlust geschützt. 

Mehr Infos zum Thema Firewall, Antivirus- und Anti-Malware-Software:

Sicherheits-Tools

Desktop-Firewall von Huawei

4: Verschlüsselung von Daten

Das Thema Verschlüsselung ist auch für Privatpersonen relevant. Und zwar überall dort, wo persönliche Daten geschützt werden sollen. Sollte sich jemand trotz Firewall und Antivirus bzw. Anti-Malware Zugriff auf Ihre verschlüsselten Daten verschaffen, sind die Informationen nutzlos, weil ohne Entschlüsselungsschlüssel unlesbar.

Eine Verschlüsselung ist auch dann ein Gewinn, wenn Sie Ihr Gerät verlieren oder wenn es gestohlen wird. Verschlüsselte Daten sind nur schwer zu entschlüsseln.

Mehr Infos zum Thema Verschlüsselung:
Sicherheitsbewertung: Das sind die sichersten Verschlüsselungstechnologien

5: Sicherheitssoftware für Mobilgeräte

Seit das Smartphone im privaten Bereich mehr und mehr den Computer abgelöst hat, wird Datenschutz auch auf mobilen Geräten immer wichtiger. Um Datenverluste zu vermeiden, sollte man daher auch auf dem Smartphone für ausreichend Schutz sorgen. 

  • Regelmäßige Backups können in Form von Cloud-Backups durchgeführt werden. Auf Android-Geräten ist dies normalerweise mit Google Drive und auf iPhones mit iCloud möglich. Einen besseren Schutz vor Datenverlust haben Sie allerdings mit manuellen Backups auf Ihrem Computer (s. dazu weiter oben im Text “dedizierte Backup-Lösungen”). Dazu verbinden Sie lediglich Ihr Smartphone via USB-Kabel mit dem PC und kopieren die Daten. Eine spezielle Software ist dafür nicht nötig. Führen Sie mindestens halbjährlich ein Backup durch.
  • Verwenden Sie einen sicheren Passwort-Manager.
  • Halten Sie Ihr Betriebssystem auf dem neuesten Stand, um wichtige Sicherheitspatches zu erhalten.
  • Full Disk Encryption (FDE) ist eine bei Android- und iOS-Smartphones bereits vorinstallierte und aktivierte Sicherheitsmaßnahme. Sobald beim Einschalten des Smartphones ein PIN, ein Passwort oder eine biometrische Authentifizierung (z. B. Fingerabdruck) eingegeben werden muss, um auf Daten zugreifen zu können, handelt es sich um FDE. Mit FDE ist der gesamte interne Speicher des Smartphones verschlüsselt. Bei Android-Smartphones heißt die FDE-Erweiterung File-Based Encryption (FBE), bei iPhones trägt sie den Namen "Data Protection". Um FDE aktuell zu halten, sollten regelmäßig Betriebssystem-Updates durchgeführt werden. 

Ein angemessenes Level an Datensicherheit auf den privaten Geräten zu gewährleisten ist nicht schwer. Sicherheitsfunktionen mit Standard-Schutz sind bereits auf Ihrem PC oder Ihrem Handy vorinstalliert und müssen lediglich auf dem neuesten Stand gehalten werden. Auf diese Weise ist die Privatsphäre bereits gut geschützt. 

Top 5 Methoden für Unternehmen

Die Gewährleistung des Datenschutzes ist von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen Ihrer Kunden und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen.

1: Effektive Backup-Strategie

Eine effektive Backup-Strategie für mittelständische Unternehmen ist gekennzeichnet durch regelmäßige Durchführung, Automatisierung und die konsequente Anwendung der 3-2-1-Regel.

Regelmäßigkeit

Bei Vorhandensein umfangreicher Datenbestände können Informationsverluste durch Cyberangriffe, Hardware- oder menschliche Fehler gravierende Auswirkungen haben. Der wichtigste Punkt ist daher die Etablierung einer konsequenten Backup-Routine. Die Frequenz der Backups sollte dabei auf der Veränderungsrate der Daten basieren. Dort, wo Daten täglich bearbeitet werden, ist auch eine tägliche Sicherung empfehlenswert. Kritische Daten, die sich häufig ändern (z.B.: Finanz- und Transaktionsdaten), benötigen möglicherweise sogar stündliche Backups.

Automatisierung

Eine Automatisierung erhöht die Zuverlässigkeit des Backup-Prozesses. Dazu können spezielle Backup-Softwarelösungen wie zum Beispiel SEP sesam, Acronis oder Langmeier Backup zum Einsatz kommen. Lösungen wie diese bieten Zeitpläne, um Backups in festgelegten Intervallen automatisiert auszuführen. 

Die 3-2-1-Regel

Drei: Es sollten immer drei Kopien aller wichtigen Daten existieren. Die erste Kopie ist das Original, die anderen zwei dienen als Sicherungskopien. Diese Redundanz stellt sicher, dass Informationen niemals komplett verloren gehen. 

Zwei: Die Backup-Kopien sollten auf mindestens zwei unterschiedlichen Medientypen (z.B. Festplatte und Cloud) gesichert sein. Wenn sämtliche Kopien auf dem gleichen Medientyp gespeichert werden, erhöht sich das Risiko, dass bei einem medienbezogenen Problem alle Kopien gleichzeitig beschädigt werden.

Eins: Mindestens eine der Sicherungskopien sollte an einem anderen physischen Ort aufbewahrt werden. Auf diese Weise schützen Sie sich vor Datenverlust durch lokale Katastrophen wie Feuer oder Diebstahl.

2: Lückenloses Identitäts- und Zugangsmanagement (IAM)

Ohne IAM haben alle Mitarbeitenden Zugriff auf alle Daten. Das macht es unmöglich, unbefugten von befugten Zugriff zu unterscheiden. Und das wiederum macht es Hackern einfacher, in Netzwerke und Systeme einzudringen.

IAM ist ein Konzept zur Sicherstellung von Daten und damit ein integraler Bestandteil eines robusten Datenschutzkonzeptes. Durch ein lückenloses Identitäts- und Zugangsmanagement haben nur autorisierte Personen Zugriff auf sensible Informationen und Systeme. Mit der Verwaltung von Identitäten und Berechtigungen können Unternehmen einen unbefugten Zugriff auf ihre Systeme verhindern. 

Bewährte Elemente eines IAM-Konzeptes sind die rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), die Multifaktor-Authentifizierung (MFA), die Lebenszyklusverwaltung von Benutzerkonten und die Überwachungsprotokollierung. Durch optimierte Genehmigungsworkflows werden Prozesse etabliert, damit Benutzer Zugriff auf bestimmte Ressourcen erhalten, nachdem ihre Anfragen von relevanten Stellen genehmigt wurden.

3: Mehrschichtige Verschlüsselung

Mehrschichtige Verschlüsselung ist besonders für Unternehmen von Bedeutung, die sensible Daten verarbeiten (z.B. Finanzinstitute oder Gesundheitsdienstleister). 

Bei einer Verschlüsselung, die sich auf mehrere aufeinanderfolgende Schutzebenen aufbaut, fügt jede Schutzschicht eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu. Jede “Schutzschicht” verwendet dabei unterschiedliche Methoden. Um an die unter diesen Schichten liegenden Daten zu gelangen, müssen erst alle Schutzschichten geknackt werden. Das erschwert es Hackern oder schädlicher Software, Zugriff auf sensible Daten zu erhalten. 

Eine effektive mehrschichtige Verschlüsselung geschieht auf Daten-, Transport- und Speicherebene. 

Eine effektive mehrschichtige Verschlüsselung geschieht auf Daten-, Transport- und Speicherebene. Daten werden zuerst an ihrer Quelle verschlüsselt (z.B. mit  Ende-zu-Ende-Verschlüsselung), ein weiteres Mal während der Übertragung (z.B. durch TLS/SSL) und noch einmal auf Servern (z.B. durch Verwendung von AES, RSA). Auf diese Weise zieht man mehrere Verteidigungslinien ein.

Da mehrschichtige Verschlüsselung die Systemleistung beeinträchtigen kann, ist es empfehlenswert, auf leistungsstarke Systeme zu setzen. Der Einsatz von Hardware, die für Verschlüsselungsprozesse optimiert ist (z.B. spezielle Verschlüsselungsprozessoren), trägt zu einem System bei, das trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen schnell und störungsfrei funktioniert. 

Tipp der Redaktion: Die Implementierung eines Lastverteilungssystems (Load-Balancing-System) kann helfen, die Belastung durch Verschlüsselungsaufgaben über mehrere Server hinweg zu verteilen. Dies gewährleistet ein balanciertes System, das nicht durch Verschlüsselungsprozesse überlastet wird. Angeboten werden Lastverteilungssysteme zum Beispiel von Microsoft Azure, Amazon Web Services und der Google Cloud Plattform. 

Mehr Informationen zum Thema Verschlüsselung: 

https://www.ratgeber-datenrettung.de/it-sicherheitsbewertung-das-sind-die-sichersten-verschluesselungstechnologien/

4: Intelligente DLP-Systeme

Data Loss Prevention oder DLP-Systeme sind Sicherheitslösungen, die den unautorisierten Zugriff, die Übertragung oder die Offenlegung von sensiblen Daten verhindern. Sie erzwingen Sicherheitsrichtlinien, überwachen Datenübertragungen und lösen bei verdächtigen Aktivitäten einen Alarm aus. Dadurch gewährleisten sie einen umfassenden Schutz von Unternehmensdaten. 

Zu den bekannten DLP-Systemen für Unternehmen gehören unter anderem McAfee Total Protection for Data Loss Prevention, Cocosys und Safetica.

Anomalienerkennung

Durch den Einsatz von Algorithmen identifiziert DLP ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten (von intern oder extern) bei Datenzugriffen oder -übertragungen. Die Methode basiert auf dem Vergleich des aktuellen Verhaltens mit einem vordefinierten Muster oder Verhaltensprofil. Bei Abweichungen (z.B. einem großen Datenexport) wird eine Warnung ausgelöst. 

Vorbeugende DLP

Um Datenverlust zu verhindern, bevor er überhaupt auftreten kann, werden Richtlinien und Sicherheitskontrollen (z.B. Verschlüsselung, Zugriffssteuerungen, Benutzerauthentifizierung) implementiert, die den Zugriff auf bestimmte Daten beschränken oder überwachen. Eine Softwarelösung für Data Loss Prevention (DLP), die vorbeugende DLP-Funktionen bietet, ist VIPRE

Detektiv-DLP

Diese Methode konzentriert sich darauf, Sicherheitsverletzungen so früh wie möglich zu erkennen, um eine schnelle Eindämmung des Schadens zu ermöglichen. Detektiv-DLP verwendet Protokollanalysen, forensische Untersuchungen und Überwachungsmechanismen, um unautorisierte Aktivitäten aufzudecken. Ein Anbieter von Detektiv-DLP ist zum Beispiel Endpoint Protector.

Korrigierende DLP

Die korrigierende DLP konzentriert sich auf Maßnahmen, die ergriffen werden, nachdem ein Datenverlust oder eine Sicherheitsverletzung aufgedeckt wurde. Dies kann die Wiederherstellung verlorener Daten, die Sperrung oder Überwachung von Konten und die Identifizierung der Ursachen für den Vorfall umfassen. Eine Softwarelösung für korrigierende DLP ist Digital Guardian, die von Fortra angeboten wird.

5: Disaster Recovery Plan

In Deutschland gibt es zwar keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung, einen Disaster Recovery Plan (DRP) zu erstellen, in bestimmten Branchen können Industrieverbände oder Aufsichtsbehörden jedoch eine solche Anforderung festlegen. Grundsätzlich sollte es für jedes Unternehmen selbstverständlich sein, ein umfassendes Konzept zur Datenwiederherstellung zu besitzen. Schon allein, um die Verpflichtung zum Ergreifen angemessener Sicherheitsmaßnahmen (DSGVO) gewährleisten zu können. 

Ein DRP ist ein Element des Datensicherungs- und Wiederherstellungskonzeptes, der die Schritte zur Wiederherstellung von Daten nach katastrophalen Ereignissen festlegt. Ohne den DRP ist ein Datensicherungs- und Wiederherstellungskonzept unvollständig.

Mehr Informationen zum Thema Datensicherungs- und Wiederherstellungkonzept: https://www.ratgeber-datenrettung.de/datensicherungs-und-wiederherstellungskonzept/

Info: Denken Sie auch an den Abschluss wichtiger Versicherungen. Eine Cyberversicherung trägt die Kosten, die im Zusammenhang mit Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen entstehen. Die Betriebsunterbrechungsversicherung deckt Einnahmeausfälle durch Betriebsunterbrechungen ab und eine Datenwiederherstellungsversicherung übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung von Daten und IT-Systemen.

Werden alle hier genannten Top 5 Methoden umgesetzt, erhöht dies signifikant die Datensicherheit. Ein Unternehmen, das seine Daten gut absichert, stärkt nicht nur das Vertrauen bestehender Kunden, sondern zieht auch finanzkräftige neue Partner an, die besonderen Wert auf solide Datenschutzpraktiken legen.

Über die/den Autor/in: Redaktion

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