Bald auch in Deutschland ein Thema?

Hotline für Opfer von Hackerangriffen

23. November 2021 • News

Man hört immer häufiger davon: Unternehmen, aber auch Privatpersonen oder Freelancer, werden von perfiden Hackerangriffen getroffen. Doch was genau tut man in so einer Situation, in der Angst und Panik bei den meisten sicherlich überwiegt? In Israel gibt es seit 2019 eine eigene Hotline, an die sich Opfer solcher Angriffe wenden können. Wäre das auch eine Idee für Deutschland?

Alleine im Jahr 2020 gab es in Deutschland laut statista 108.474 polizeilich registrierte Fälle von Cyberkriminalität. Vermutlich ist die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Und auch, wenn man sich die Entwicklung der Cyberkriminalitätsfälle zwischen 2007 und 2020 anschaut, wird eines klar: Hier findet ein heftiges Wachstum statt. Hackerangriffe und die Sicherheit von Unternehmen und Freelancern sind also ein Thema, das aktueller gar nicht sein könnte. Doch wer weiß eigentlich genau, was zu tun ist, wenn die Cyberattacke dann plötzlich gnadenlos zuschlägt? Menschen, die nicht im Bereich IT oder Datenschutz tätig sind, dürften vermutlich erst einmal ratlos sein. In Unternehmen gibt es hierfür den Datenschutzbeauftragten, der in enger Kooperation mit der Geschäftsführung und den Behörden agiert. Doch Freelancer? Wer hilft ihnen?

bundesweit telefonische Hilfe bei Hackerangriffen - das wäre eine gute Idee auch für Deutschland
Bild zweier Menschen, die sich virtuell unterhalten.

Israelische Cyber-Hotline bietet Hilfe für gehackte Personen

Israel macht vor, wie es gehen kann. Dort hat man eine Cyber-Hotline eingerichtet, an die sich Unternehmen und Privatpersonen wenden können, um mutmaßliche Hackerangriffe zu melden und Lösungen in Echtzeit zu erhalten.

Nach einer Sondierung der Situation wird in einigen Fällen auch ein Expertenteam zum betroffenen Nutzer geschickt, um die Situation vor Ort zu bewerten und helfende Maßnahmen zu ergreifen. 

Ein echter Goldstandard, den es – so finde ich – auch in unseren Gefilden geben sollte. Denn ich bin mir sehr sicher: Die wenigsten Menschen wissen, wie man sich bei einem Hackerangriff adäquat und rechtlich richtig verhalten sollte. Da schließe ich mich übrigens nicht aus. Denn in einer solchen Extremsituation vergisst man vermutlich auch die Dinge, die man eigentlich zu dem Thema schon weiß. Es geht hier immerhin um den eigenen Kragen.

Auch Österreich denkt schon darüber noch

Eine solche Hotline wie in Israel, die hauptsächlich mit Veteranen der militärischen Computereinheiten besetzt ist, können sich derzeit auch schon die österreichischen Behörden vorstellen. Bislang kann man sich dort nur per Mail an das BKA wenden oder ganz einfach eine Polizeistation aufsuchen. Dass es hier Verbesserungen geben muss, da ist man sich sicher. 

Und Deutschland?

In Deutschland gibt es eine Abfolge von Mechanismen, die man einhalten muss, wenn man einen Hackerangriff bemerkt. Allerdings sind diese in der Regel nur für Unternehmen definiert, die ohnehin über einen aufmerksamen Datenschutzbeauftragten verfügen müssen. Freelancer oder Privatpersonen gucken hier leider in die Röhre, wenn sie thematisch nicht gut geschult sind.

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Tipp der Redaktion:

Neben der Anzeige bei der Polizei ist es aber auch wichtig, die eventuell betroffenen Kunden zu informieren, denn auch ihre Daten könnten durch die Hackerattacke an die Öffentlichkeit geraten. Ganz ähnlich wie beim Verlust eines USB-Sticks. Lesen Sie dazu hier mehr.

In Deutschland ist eine so praktische und wertvolle Idee einer Hacker-Hotline leider noch nicht angekommen. Mit steigendem Interesse und vermehrter Umsetzung der Nachbarländer könnte es aber durchaus möglich sein, dass es auch hierzulande in nicht allzu langer Zeit auf kürzestem Wege die passenden Ansprechpartner im Falle eines solchen Desasters gibt. 

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